Die Welt der DDR Comics entdecken

Eine Sonderausstellung der besonderen Art ist seit 27. September im Verkehrsmuseum Dresden zu sehen: Die DDR-Bürger reisten zwischen 1955 und 1975 in 223 Heften des Comics Mosaik zusammen mit den Digedags durch 23 Jahrhunderte Menschheitsgeschichte. Zu sehen ist diese Ausstellung bis zum 1. März 2015.

Die Faszination Mosaik in der DDR

In der Ausstellung werden Originalzeichnungen, aber auch Entwürfe, Modelle und Vorlagen präsentiert. Die Besucher lernen die Entstehungsgeschichte des Comics ebenso wie die politischen Rahmenbedingungen, unter welchen sie produziert wurden. Denn eigentlich wurden Comics als Auswüchse des Kapitalismus in der DDR verteufelt. Weil Mosaik erfolgreich war, konnte sich das Heft allerdings behaupten, wobei dem Gründer Johannes Hegenbarth sogar das Kunststück gelungen war, den Versuch der SED, Einfluss auf den Comic zu nehmen, abzuwehren. Deshalb bot Mosaik eine nahezu komplett unpolitische Unterhaltung, durch welche Naturwissenschaften, Geografie und Geschichte kindgerecht dargestellt wurden.

Das Heft Mosaik

Mosaik gilt als ältester und auflagenstärkster deutscher Comic, der 1955 in Ostberlin gegründet worden war. Heute erscheint Mosaik monatlich in einer Auflage von 100.000 Exemplaren, allerdings mit anderen Helden. Die 223 Hefte mit den Digedags, deren Abenteuer sich zumeist über mehrere Hefte erstrecken, wurden vom Comiczeichner Hannes Hegen verantwortet. Weil dieser 1974 seinen Vertrag kündigte, erarbeitete sein Nachfolger Lothar Dräger ein neues Konzept für die Zeitschrift.

Als Hauptfiguren wählte man erneut drei Kobolde, welche ähnliche Eigenschaften wie die Digedags besaßen. Dabei handelt es sich um die drei Abrafaxe Abrax, Brabax und Califax, die bis heute quer durch die Welt und die Zeiten reisen. Ein Ableger des Mosaikheftes erscheint seit August 2008 ein Ableger des Heftes mit den drei Heldinnen Anna, Bella und Caramella. Die drei Heldinnen bilden optisch und charakterlich Gegenstücke zu den Abrafaxen, scheinen aber auf eine geheimnisvolle Weise mit ihnen verbunden zu sein.

Oktober 2014



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