Das Seifersdorfer Tal

Schon um 1800 galt das Seifersdorfer Tal im Nordosten Dresdens, zwischen Ottendorf-Okrilla und Radeberg gelegen, als beliebtes Ausflugsziel des sächsischen Adels. Berühmt ist dieses Ausflugsziel vor allem für seinen Landschaftsgarten, den Gräfin Christina von Brühl ab 1781auf dem Gelände eines früheren Rittergutes angelegt hatte.

Der Garten und seine Geschichte

Die Familie Brühl, die Besitzer von Schloss Seifersdorf, waren im ausgehenden 18. Jahrhundert bekannt dafür, sich mit Künstlern zu umgeben und diese zu fördern. Sie machten das Seifersdorfer Tal zu einem Treffpunkt für Geistesgrößen wie Herder, Schiller oder Goethe. Die malerische Lage des Tales nutzte Gräfin Christina von Brühl, um Kunst und Landschaft zu vereinen und hier einen der ersten Landschaftsgärten Deutschlands zu schaffen.

Seit 1959 veranstaltet der Seifersdorfer Heimatverein im Seifersdorfer Tal das mittlerweile zur Tradition gewordene Pfingstsingen. Zahlreiche Orchester und Chöre aus ganz Sachsen bieten bei dieser Gelegenheit auf der Naturbühne, die sich hinter der Marienmühle befindet, volkstümliche Lieder dar. Eingeleitet wird das Pfingstsingen von einem evangelischen Gottesdienst am Obelisken.

Der 1990 gegründete Verein Seifersdorfer Tal e.V. widmet sich auf ehrenamtlicher Basis der Pflege und dem Erhalt des Landschaftsgartens. Die gesamte Anlage befindet sich seit 1997 im Besitz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V., dem es bereits gelang, einige der Architekturen im Park zu restaurieren.

Ausgewählte Stationen im Landschaftsgarten

Die Initiatorin des Landschaftsgartens hatte bei der Anlage zahlreiche Anleihen bei der antiken und germanischen Mythologie genommen. Zu den beeindruckendsten Stationen im Seifersdorfer Tal gehören folgende Anlagen, die teilweise nicht mehr komplett erhalten sind:

Die Hermannseiche, die an einer steilen Bergwand gen Himmel ragt, gilt als Denkmal Friedrich Gottlieb Klopstocks, der die Heldentaten in einer dramaturgischen Triologie verewigt hat.

Das Herder-Denkmal ruht auf einer Sandsteinsäule und trägt eine Lebensweisheit, welcher er in seinen "Ideen zur Philosophie zur Geschichte der Menschheit" Gräfin Christina von Brühl gewidmet hatte. Dem Philosophen Johann Gottfried von Herder wird ein großer Einfluss auf Klassik und Romantik zugeschrieben.

Das Standbild des Liebesgottes Amor trägt in jeder Hand eine Sanduhr. Einst befand es sich in einem hölzernen Tempel nach griechischem Vorbild.

Das Denkmal für Anna Amalia ist der Komponistin und Mäzenin Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel gewidmet. Sie regierte zwischen 1758 und 1775 die beiden Herzogtümer Eisenach und Weimar und holte zahlreiche bürgerliche Künstler an ihre Tafel.

Von den einst zahlreichen Bauwerken, die den Landschaftsgarten im Seifersdorfer Tal bereicherten, sind nur wenige erhalten geblieben. Vor allem die zahlreichen Tempel verwitterten im Laufe der Zeit. Erhalten blieben verschiedene Brücken sowie die Marienmühle.


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