Dreikönigskirche

Schon von weitem bildet der fast 88 Meter hohe Turm der Dreikönigskirche zwischen Hauptstraße und Königstraße das historische Zentrum der Inneren Neustadt. Seit dem Wiederaufbau ist die Dreikönigskirche Gotteshaus, Veranstaltungsort und war sogar drei Jahre lang Sitzungsort des Sächsischen Landtages.

Die erste Kirche in der Neustadt wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts in der damals noch selbstständigen Stadt Altendresden errichtet, die jedoch mehrfach zerstört und wiederaufgebaut wurde. Sie befand sich etwa 200 Meter südlich der heutigen Kirche, stand damit aber den Plänen August des Starken im Weg, der hier eine barocke Neue Königsstadt mit einer zentralen Prachtstraße errichten wollte. Der Kurfürst ließ die Kirche deshalb Anfang der 1730er Jahre abreißen.

Ein neues Gotteshaus

Die neue Dreikönigskirche entstand an der Westseite der Hauptstraße nach den Plänen von Matthäus Daniel Pöppelmann von 1732 bis 1739. Für das Interieur war der Erbauer der Frauenkirche, George Bähr, verantwortlich, der den Bau ab 1734 allein leitete. Die Orgel stammt aus der Werkstatt von Zacharias Hildebrandt, einem der bedeutendsten Orgelbauer des Barock, der hier sein letztes Werk schuf.

Der 87,5 Meter hohe Kirchturm aus Sandstein wurde erst zwischen 1854 und 1857 angebaut und wurde von Karl Moritz Henel und Frommherz Lobegott Marx geplant. Das Äußere des Turms wird von Skulpturen, darunter den vier Evangelisten und den Heiligen Drei Königen, geschmückt. Um ihn möglichst gut in das bauliche Ensemble zu integrieren, wurde der Turm im Stil des Neobarock errichtet. Ein Jahr nach Vollendung des Turmes wurde auf dem westlichen Vorplatz als Zierde ein Marktbrunnen aufgestellt.

Bleibt die Ruine stehen?

Die Dreikönigskirche stürzte während der alliierten Luftangriffe am 13. Februar 1945 in sich zusammen und brannte völlig aus. Ihr Wiederaufbau hatte unter dem DDR-Regime keine Priorität, erst 1977 entschlossen sich die Machthaber, ihn in Angriff zu nehmen. Der Grundstein wurde am 31. Oktober 1984 gelegt, die Fertigstellung erfolgte 1991, etwa ein Jahr nach der Weihe. Im Zuge der Restaurierung wurde gegenüber dem Altar an der Orgelempore der Dresdner Totentanz angebracht. Dieses Renaissance-Kunstwerk wurde um 1534 von Christoph Walther I. geschaffen.

Seitdem ist die Dreikönigsgemeinde wieder das Zentrum der gleichnamigen Kirchengemeinde. Die Kirche wurde allerdings verkleinert und bietet nur noch rund 460 Besuchern Platz. Unter dem Dach der Dreikönigskirche befinden sich unter dem Namen Haus der Kirche mehrere Veranstaltungs- und Tagungsräume. In diesem Festsaal fand am 27. Oktober 1990 die konstituierende Sitzung des Sächsischen Landtags statt, der hier bis 1983 auch tagte.


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