Ausstellung: das neue Deutschland im Hygiene Museum

Migration und Nomadentum haben die Menschheit seit ihren Anfängen begleitet. Denn schon die Frühmenschen haben - vermutlich aus Neugier oder auf der Suche nach neuen Nahrungsquellen - in mehreren Auswanderungswellen Afrika verlassen und den gesamten Globus besiedelt. Migration darf also eher als Normalfall denn als Ausnahmesituation gelten. Genau diesem Thema widmet sich eine aktuelle Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum in Dresden, die noch bis zum 12. Oktober diesen Jahres zu sehen ist. Ihr Titel lautet "Das neue Deutschland - von Migration und Vielfalt".

Deutschland ein Einwanderungsland?

Nachdem in Deutschland mittlerweile 20 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund leben, ist auch das Land im Herzen Europas längst zu einem Einwanderungsland geworden. Die Motive, welche Menschen dazu gebracht haben, ihre Heimat zu verlassen, sind so vielfältig wie ihre Herkunftsländer. Während die einen auf der Suche nach einem besseren Leben waren und vor Missständen oder Krieg flüchteten, wollten sich andere hier eine Zukunft als Facharbeiter aufbauen wollen oder eine akademische Ausbildung anstreben. Die verschiedenen Facetten der Thematik werden in dieser Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum beleuchtet.

Denn die Reaktionen sind höchst unterschiedlich: Während die einen Einwanderung eher als Bereicherung ihres persönlichen Lebens empfinden, stellen vor allem Wirtschaft und Politik eher den demographischen Effekt in den Vordergrund. Denn in einer Gesellschaft, die immer älter wird, ist Zuwanderung bis zu einem gewissen Grad notwendig, um funktionsfähig zu bleiben. Andere hingegen stehen der Zuwanderung eher negativ bis ablehnend gegenüber.

Deshalb hinterfragt das Deutsche Hygiene Museum in "Das neue Deutschland" verschiedene Aspekte der Zuwanderung. Eine der Fragestellungen dieser Ausstellung lautet, wie sich Deutschland vor diesem Hintergrund kulturell und sozial wohl weiterentwickeln könnte. Denn in einer Einwanderungsgesellschaft zu leben, bedeutet auch eine kontinuierliche gegenseitige Anpassung. Deshalb wird die Ausstellung im Deutschen Hygiene Museum von zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen begleitet.

Juli 2014



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