Lingnerschloss

Dresden Lingnerschloss  / Bild Nr. 9756955
Dresden Lingnerschloss | ©: LianeM - Fotolia

Nachdem das Lingnerschloss, das eigentlich unter dem Namen Villa Stockhausen erbaut worden war, seit 1993 leergestanden war, wurde 2002 der Förderverein Lingnerschloss e.V. gegründet. Ziel des Vereins ist es, das Schloss, an dem der lange Leerstand erhebliche Spuren hinterlassen hat, zu sanieren. Nachdem das Unternehmen GlaxoSmithKline Biologicals Ende 2011 fünf Millionen Euro gespendet hatte, dürfte die Sanierung bis 2014 zu einem großen Teil vollendet sein.

Die Villa Stockhausen

Von 1850 bis 1853 erbaute der preußische Baumeister, der auch für Schloss Albrechtsberg verantwortlich zeichnete, die Villa Stockhausen im Auftrag des Prinzen. Die Villa sollte als Wohnsitz seines Kammerherrn, Baron von Stockhausen dienen. Bis seine eigene Residenz vollendet war, bewohnte der Prinz die Villa selbst. Rund um das Gebäude wurde außerdem ein weitläufiger Park angelegt, auch ein neuer Weinberg gehörte wieder zum Anwesen.

Aus der Villa wird ein Schloss

Um die Jahrhundertwende wechselte die Villa Stockhausen zweimal den Besitzer: Zunächst kaufte der Nähmaschinenfabrikant Bruno Naumann die Villa 1891. 15 Jahre später wechselte es in den Besitz des erfolgreichen Unternehmers Karl August Lindner, der vor allem durch den Vertrieb des Odol-Mundwassers einen beträchtlichen Reichtum erwarb. Lindner, nach dem das Anwesen schließlich benannt wurde, ließ sowohl die Innenausstattung als auch den Park neu gestalten und auf dem Gelände sogar einen kleinen Zoo anlegen. Eine besondere Attraktion stellte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Standseilbahn hinunter ins Elbtal dar, die jedoch 1933 wieder abgebaut wurde. Im Park wurde außerdem ein Mausoleum errichtet, in dem der Unternehmer 1921 beigesetzt wurde. Zwei Wochen vor seinem Tod setzte Lingner am 22. Mai 1916 ein Testament auf, in dem er sein Anwesen der Stadt Dresden vermachte. Seine Auflagen: Freier Zutritt zum Park und zum Schloss für die Bevölkerung, außerdem sollte ein Lokal eingerichtet werden, in dem die niedrigsten Preise ringsum galten.

Nach dem Krieg

Von den Verwüstungen des Krieges blieb das Lingnerschloss verschont. Es wurde in den folgenden Jahren als Kommandantur, Lazarett und Wohnheim genutzt. Später fand hier der Kulturbund der DDR einen Veranstaltungsort. Unter anderem bezog der "Klub der Intelligenz", eine Vereinigung von Wissenschaftlern und Künstlern, das Schloss 1957. In den Jahren 1956 und 1957 wurde das Lingnerschloss erneut umgebaut. Allerdings ging dabei ein großer Teil der historischen Innenausstattung verloren.


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