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Fürstenzug Dresden | ©: Sabine Kipus - Fotolia
Der 1591 unter der Herrschaft des Kurfürsten Christian I. Stallhof direkt neben dem Residenzschloss gilt als einer der ältesten Turnierplätze der Welt, der bis heute erhalten ist. Während hier im 16. und 17. Jahrhundert Ritterturniere stattfanden, wird er heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt, ein Highlight ist etwa der mittelalterliche Weihnachtsmarkt.
Errichtet wurde der Stallhof in den 1580er Jahren unter der Leitung des Architekten Hans Irmisch, vermutlich nach Entwürfen von Giovanni Maria Nosseni. Der Stallhof lässt sich in drei Teile gliedern:
Stallhof Dresden | ©: Sabine Kipus - Fotolia
Der Lange Gang, die Verbindung zwischen Georgenbau und dem einstigen Stallgebäude, in dem sich heute das Johanneum befindet, diente bei den höfischen Veranstaltungen als Zuschauerraum. Der Lange Gang besteht aus einer offenen Bogenhalle mit Arkaden aus 20 toskanischen Säulen. Über den Säulen befinden sich die Wappen der Länder, die unter wettinischer Herrschaft stammen. Die Außenseite ist im Stil der Sgraffito-Malerei mit mehreren übereinander liegenden Schichten von Putz verziert, in der Mitte ist eine Sonnenuhr angebracht. Diese stammt ursprünglich aus dem Jahr 1568, wurde aber 1976 restauriert. Im Obergeschoss ist der "Lange Saal", in dem einst die Ahnengalerie der Wettiner untergebracht war. Heute beherbergt er die Schifffahrtsausstellung des Verkehrsmuseums.
Auf dem Innenhof stehen zwei mehr als sechs Meter hohe Ringstechsäulen sowie die Pferdeschwemme. Dieses achteckige Sandsteinbecken ist 15,75 Meter breit und 1,77 Meter tief.
Fürstenzug Dresden, Detail | ©: O.M. - Fotolia
An der Außenwand des Stallhofes ist der Fürstenzug, ein 102 Meter langes Wandbild aus etwa 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan angebracht - damit ist es das weltweit größte Porzellanbild. An der äußeren Nordwand des Stallhofes wurde bereits im 16. Jahrhundert ein Gemälde aus Kalkfarben angebracht, das aber rasch verwitterte. Pünktlich zum 800jährigen Jubiläum des wettinischen Adelsgeschlechtes anno 1889 präsentierte Wilhelm Walter bereits 1865. Er fertigte einen Festzug der sächsischen Herrscher in einer damals beliebten Putzkratztechnik an, die aber schnell wieder verwitterte. Deshalb wurde dieses Wandbild von 1904 bis 1907 durch Keramikfliesen aus Meißen ersetzt.
Für den Fürstenzug wurde eine neue Herstellungstechnik verwendet: Die Kacheln wurden nach dem ersten Brennen mit Farbe überzogen, anschließend erneut gebrannt. Erst dann fertigten Porzellanmaler das Bild an, bevor die Kacheln ein drittes Mal gebrannt wurden. Der letzte Sachsenherrscher, König Friedrich August III. fehlt übrigens im Fürstenzug, sein Vater Georg schließt den Zug ab. Der Grund: Man wollte den historischen Charakter erhalten.
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