Dresdner Neustadt

Kultur und Szene in der Neustadt

Vielfältig und facettenreich präsentiert sich die Dresdner Neustadt dem Besucher. Dieser Stadtteil gliedert sich in Innere und Äußere Neustadt und gehörte ursprünglich nicht zum Stadtgebiet von Dresden. Während sich in der Inneren Neustadt die barocke Pracht Augusts des Starken noch erahnen lässt, etwa im Barockviertel, ist die Äußere Neustadt ein multikulturelles Szeneviertel.

Die neue Königsstadt

Rechts der Elbe lag einst die selbstständige Stadt Altendresden, die wohl auf eine slawische Siedlung aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht. Erst 1549 vereinigte Kurfürst Moritz Dresden mit Altendresden, dessen Rat damit allerdings nicht einverstanden war. Altendresden versank daraufhin zunächst in der Bedeutungslosigkeit. Im Haus eines Kunsttischlers brach am 6. August 1685 ein Brand aus, der fast den ganzen Stadtteil zerstörte. August der Starke ließ den Stadtteil als barocke Königsstadt bis 1732 wiederaufbauen.

Das Szeneviertel

Die Szeneviertel Äußere Neustadt lag vor den Toren Dresdens und wurde erst ab 1701 zur Bebauung freigegeben, Mitte der 1740er Jahre wurden die Grundstücke in Parzellen aufgeteilt und Straßen angelegt, die teilweise auch heute noch existieren. Beispielsweise ist die Louisenstraße eine der ältesten Straßen in der Äußeren Neustadt. 1751, also genau während der Aufbauzeit, wurde der Alte Jüdische Friedhof angelegt, der heute von Wohnsiedlungen umgeben ist.

Boom zur Gründerzeit

Weil diese Region Dresdens von den Bomben des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont blieb, gehört die Äußere Neustadt zu den größten Stadtgebieten in Deutschland mit der größten geschlossenen Bebauungen aus der Gründerzeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als das Viertel boomte.

Faszinierend: der Mix aus alt und neu

Die Mischung aus Geschichte und Moderne macht für den Gast den Bummel durch die Neustadt zu einem besonderen Erlebnis. So erlebt der Besucher etwa im Barockviertel, das zwischen dem Albertplatz und der Hauptstraße entlang der vornehmen Einkaufsstraße Königsstraße liegt, einen gelungenen Spagat zwischen Geschichte und Atmosphäre. August der Starke selbst hatte die Königsstraße geplant und verschenkte die anliegenden Baugrundstücke. Im Gegenzug mussten sich die Bauherren an sehr strikte Bauvorgaben halten, sodass sich die Gebäude heute in erster Linie an ihren vielen verspielten Details voneinander unterscheiden. Nach dem Verfall des Viertels unter den sozialistischen Machthabern strahlt das Viertel in neuem Glanz. Zahlreiche Museen, Galerien und Kunsthandwerker, etwa in den Kunsthandwerkerpassagen, haben sich hier niedergelassen.

Hochkultur und neue Trends

Auf engem Raum tauchen die Besucher der Dresdner Neustadt förmlich durch die Jahrhunderte und erleben, wie verschiedene Künstler ihre Träume in Form gebracht haben. So steht am Neuen Markt beispielsweise der Goldene Reiter, ein Standbild, das August den Starken auf einem steigenden Lippizzanerhengst in Form eines römischen Imperators darstellt - in seinen Entwürfen spielte Joseph Vinache auf Augusts Ambitionen an, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu werden. Nur einen Katzensprung entfernt können die Besucher einkaufen wie an der Wende zwischen 19. und 20. Jahrhundert: In der Neustädter Markthalle bieten zahlreiche Händler frische und regionale Produkte feil. Ebenso sehenswert ist Pfunds Molkerei, die als schönstes Milchgeschäft gilt und dafür sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde bekam. Die Kunsthofpassage dagegen präsentiert sich kunstvoll und facettenreich. Bei der Sanierung eines historischen Gebäudes wurden die fünf Hinterhöfe jeweils unter einem eigenen Motto gestaltet.


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