Jüdischer Friedhof

Der Alte Jüdische Friedhof wurde anno 1751 angelegt, damit ist er der älteste jüdische Friedhof in ganz Sachsen. Während das Areal heute zwischen der Pulsitzer Straße und der Prießnitzstraße von Wohnvierteln umgeben ist, lag es damals noch vor den Toren der Neustadt. Mit einer Fläche von 3.500 Metern ist es einer der kleinsten Friedhöfe Dresdens und hat den Status eines Kulturdenkmals.

Nachdem die Juden während des Mittelalters auch in Dresden verfolgt wurden, siedelten sie sich erst Anfang des 18. Jahrhunderts wieder in Dresden an. Issacher Berend Lehmann, ein jüdischer Diplomat, der August den Starken im Kampf um die polnische Krone finanziell unterstützt hatte, bat den Herrscher bereits 1715 um eine Begräbnisstätte für Juden zu schaffen. Gegen diese Bitte protestierte jedoch der Stadtrat, sodass sie der Landesherrscher ablehnte. Deshalb mussten die sächsischen Juden weiterhin ihre Toten nach Teplitz schaffen, wo sie bestattet werden durften.

Trotz zahlreicher Restriktionen wuchs die jüdische Gemeinde in Dresden an. Einflussreiche Juden wandten sich deshalb 1750 sowohl an Kurfürst Friedrich August II. als auch an den einflussreichen Minister Graf Heinrich von Brühl, der die Begräbnisstätte durchsetzte. Allein für diese Vermittlung musste die jüdische Gemeinde 1.000 Taler bezahlen, derselbe Betrag wurde für den Erwerb des Grundstücks am Prießnitzbach fällig. Übergeben wurde der Friedhof am 19. März 1751, weil alle Gräber belegt waren, wurde er anno 1869 geschlossen.

Als bedeutender historischer Ort wurde der Alte Jüdische Friedhof erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt - sowohl Nationalsozialismus als auch DDR-Regime hatte er unbeschadet überstanden. Insgesamt 1263 Gräber befinden sich auf dem Friedhof, etwa 800 besitzen einen Grabstein. Die Front der Grabsteine ist gen Jerusalem gewandt und tragen hebräische Inschriften. Zu den Persönlichkeiten, die hier begraben sind, gehören der Hofjuwelier Moritz Elimeyer sowie der Mediziner und Schriftsteller Wilhelm Wolfsohn.

Der Neue Jüdische Friedhof liegt direkt neben dem Trinitatisfriedhof auf der Fiedlerstraße und wurde am 2. Juni 1867 eröffnet. Hier waren auch christliche Elemente, etwa Blumenschmuck auf den Gräbern, erlaubt. Weil er auch während des Nationalsozialismus geöffnet blieb, wurde er in diesen Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt für die jüdische Gemeinde. Mit mittlerweile mehr als 3.000 Gräbern gehört er zu den größten jüdischen Friedhöfen in Sachsen.


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