Blaues Wunder

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Dresden Blaues Wunder | ©: Frank - Fotolia

Als die Loschwitzer Brücke, so der offizielle Name der Brücke, 1893 nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt war, galt sie als technisches Wunder. Denn es handelt sich um eine Hängebrücke, die trotz einer Spannweite von mehr als 100 Metern keine Brückenpfeiler besitzt. Dieser Tatsache und der blauen Farbe verdankt die Brücke, welche die Ortsteile Blasewitz und Loschwitz verbindet, den volkstümlichen Beinamen Blaues Wunder. Sie gilt als Wahrzeichen der Stadt, das jedoch als gefährdet gilt. Aktuell geht man davon aus, dass die Brücke noch bis 2030 genutzt werden kann.

Darum wurde gebaut

Blaues Wunder von Dresden  / Bild Nr. 34202375
Blaues Wunder von Dresden | ©: Edler von Rabenstein - Fotolia

Seit jeher gehören die Loschwitzer Elbhänge wegen ihrer einmaligen Landschaft und dem weiten Blick hinaus ins Elbtal zu den bevorzugten Wohngegenden in Dresden. Aber nicht nur die Villenbesitzer, sondern auch die Gewerbetreibenden und die rechts der Elbe gelegenen Nachbargemeinden wollten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts besser an die Landeshauptstadt angebunden werden. Privatleute versuchten bereits 1874, eine Brücke zu errichten, was jedoch an den Finanzen scheiterte. Ein Jahrzehnt später nahm sich der Staat des Projektes an. Die ersten beiden Entwürfe wurden allerdings verworfen. Zum Zug kam der neue Vorschlag der Firma Felten & Guilleaume. Ein maßgeblicher Grund war die Forderung der Schifferverbände, die keine Pfeiler im Flussbett stehen haben wollten. Um auch den staatlichen Vorgaben gerecht zu werden, wurde schließlich eine versteifte Hängebrücke als fünfter Übergang über die Elbe geplant und konnte am 15.Juli 1893 eingeweiht werden.

Erhalt ist fraglich

Nur der Zivilcourage mehrerer Bürger ist es zu verdanken, dass das Blaue Wunder nicht im Krieg Zerstört wurde. Denn eigentlich wollte die SS die Brücke beim Rückzug der Wehrmacht sprengen. Weil seit dem Bestehen der Brücke auch keine umfangreichen Umbauten - lediglich 1935 wurde die Fahrbahn verbreitert - oder Sanierungen erforderlich waren, ist ein dauerhafter Erhalt heute fraglich. Neben dem hohen Alter nagt auch das große Verkehrsaufkommen an der Substanz der Brücke. Aktuell werden verschiedene Alternativen diskutiert, weil eine über 2030 hinausgehende Nutzung der Brücke fraglich erscheint.


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