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Schloss und Parkanlage Pillnitz | ©: PikaFf - Fotolia
Etwa 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt das Schloss Pillnitz mit seiner beeindruckenden Parkanlage, das im 18. Jahrhundert im gleichnamigen Dorf errichtet wurde. Das Schloss gilt als eine der beeindruckendsten Schlossanlagen aus dem Barock in ganz Europa. Direkt an der Elbe gelegen und eingebettet zwischen Weinberge vereinigt es durch seinen chinesischen Baustil die Kulturen zweier Kontinente. Im Zuge der Französischen Revolution wurde es sogar zum Schauplatz der Weltgeschichte: Eine Fürstenversammlung verfasste hier die Pillnitzer Deklaration, in der Preußen und Österreich ihre Unterstützung für Frankreichs König Ludwig XVI. versicherten.
Schloss Pillnitz an der Elbe - Sphinx | ©: steschum - Fotolia
Bereits um 1400 stand auf dem Gelände ein Rittergut, das in den folgenden Jahrhunderten mehrfach den Besitzer wechselte, bevor August der Starke die Anlage 1706 kaufte. Er schenkte das Gut seiner Mätresse Gräfin von Cosel, die er jedoch 1718 wieder enteignete. Zwei Jahre später ließ der Kurfürst das Schloss in barockem Stil umbauen, für die Planung zeichneten Daniel Pöppelmann und Zacharias Longuelune verantwortlich. Zunächst entstand neben dem Schloss das Wasserpalais, dessen Dach deutlich vom chinesischen Baustil geprägt ist - ein beliebtes Stilelement während des Barock. Der Bergpalais wurde 1723 und 1724 errichtet, die Weinbergkirche wurde 1725 vollendet. Der Venustempel war das letzte Bauwerk, bevor August der Starke das Interesse an diesem Schloss verlor.
Schloss Pillnitz, Dresden | ©: Klaus Heidemann - Fotolia
Erst Friedrich August III., ein Urenkel August des Starken, nutzte das Schloss als Sommerresidenz. Für diesen Zweck wurden die beiden Palais erheblich erweitert. Weitere Neubauten waren 1780 der Englische, 1804 der Chinesische Pavillon. Am 1. Mai 1818 brannten Schloss und Venustemel vollständig ab, woraufhin König Friedrich August I. den Bau eines neuen Palais anordnete.
Das Herz des Schlossparkes bildet der Lustgarten, der zwischen Wasser- und Bergpalais angelegt wurde. Bereits 1778 wurde ein Englischer Garten, 22 Jahre später ein Chinesischer Garten angelegt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Pillnitzer Schlosspark Pflanzen aus aller Welt gesammelt, die heute eine Fläche von 28 Hektar einnehmen. Der Stolz der Anlage ist eine 250jährige japanische Kamelie, die von Februar bis April blüht und im Winter in ein eigenes Haus umquartiert wird. Pflanzen aus Australien und Afrika erleben die Besucher im Palmenhaus, das 1859 bis 1861 von Johann von Sachsen errichtet wurde und seinerzeit als größtes Gewächshaus Deutschlands galt.
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