Japanisches Palais

Japanisches Palais Dresden  / Bild Nr. 8782326
Japanisches Palais Dresden | ©: trautmann1960 - Fotolia

Eigentlich wollte der sächsische Kurfürst August der Starke im japanischen Palais, das er 1717 erworben hatte, seinen Traum von einem Schloss aus Porzellan verwirklichen, was jedoch niemals vollendet werden konnte. Deshalb zogen hier ab 1721 verschiedene Kunstsammlungen ein, heute beherbergt das Japanische Palais neben dem Landesmuseum für Vorgeschichte auch das Museum für Völkerkunde und die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen. Die Kunstsammlungen Dresden veranstalten im Japanischen Palais seit 2009 regelmäßig Sonderausstellungen.

Das Gebäude geht auf die Planung von Rudolph Faesch aus dem Jahr 1715 zurück, der für Jakob Heinrich Graf von Flemming ein Landhaus errichten sollte. Weil hier zunächst der holländische Gesandte Harsolde von Craneburg dort residierte, wurde es zunächst als holländisches Palais bezeichnet, bis es der Sächsische Kurfürst erwarb.

Seinen heutigen Namen erhielt das Japanische Palais, das zwischenzeitlich den Besitzer gewechselt hatte, bevor August der Starke es erneut erwarb, nach umfangreichen Umbauarbeiten in den Jahren von 1727 bis 1733. Aus dem ursprünglichen Landhaus wurde eine große Vierflügelanlage in spätbarock-klassizistischem Stil. Das Dach bekam eine fernöstliche Form, der fernöstliche Touch wurde von asiatischen Figuren an der Außenmauer und im Innenhof unterstrichen.

Unter der Leitung von Christian Friedrich Exner und Gottlob August Hölzer wurde der Japanische Palais wieder umgebaut, um das Gebäude als Museum nutzen zu können. Diese Nutzung hatte Graf Marolini vorgeschlagen. Aus dieser Zeit stammt auch die Inschrift "Museum usui publico patens", zu deutsch: "Museum zum öffentlichen Gebrauch".

Ab 1786 wurde im Japanischen Palais die kurfürstliche Bibliothek untergebracht, die den Grundstock für die Sächsische Landesbibliothek bildete. Damit ist sie eine der ältesten Bibliotheken in ganz Deutschland. Zwischen 1760 und 1887 beherbergte der Japanische Palais außerdem die Antikensammlung, weshalb Gottfried Semper Mitte der 1830er Jahre das Erdgeschoss auf antik trimmte.

Nicht nur der Japanische Palais, sondern auch die Bestände der Landesbibliothek wurden während des Zweiten Weltkriegs erheblich beschädigt. 46 Jahre lang dauerte es, bis das Japanische Palais wiederhergestellt war, Mitte der 1980er Jahre wurde auch der zerstörte Garten rekonstruiert. Von hier aus haben die Besucher einen traumhaften Blick auf die Brühlsche Terrasse und die Neue Terrasse.


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