Yenidze

Yenidze Dresden  / Bild Nr. 7761439
Yenidze Dresden | ©: Jochen Kost - Fotolia

Das Fabrikgebäude des Zigarettenherstellers Yenidze wurde von 1909 bis 1912 ganz im orientalischen Baustil einer Moschee umgesetzt. Die Fabrik erhielt von Anfang an eine gläserne Kuppel, während der Schornstein als Minarett gestaltet war.

Der Name

Die Kleinstadt Genisea in der griechischen Provinz Mazedonien hieß ursprünglich Yenidze. Gegründet wurde die Stadt Ende des 14. Jahrhunderts von General Ghazi Achmet Ebrenos. Der Zigaretentabak, der in dieser Region angebaut wird, gilt nicht nur als sehr mild, sondern auch als äußerst aromatisch und würzig. Der Tabakanbau hat in dieser Region eine mehr als hundertjährige Tradition. Gegenwärtig werden hier allerdings eher die landwirtschaftlichen Produkte Baumwolle, Obst, Zuckerrüben und Getreide angebaut.

Die Gründung

Aus Nordgriechenland, welches zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch unter osmanischer Herrschaft stand, importierte der Unternehmer Hugo Zietz den Tabak für seine Zigaretten. Weil damals kein offensichtliches Fabrikgebäude das Stadtbild der Dresdner Innenstadt zerstören durfte, plante er ein Gebäude in orientalischem Stil. Damit tat er nicht nur den Bauvorschriften genüge, sondern schuf zugleich eine monumentale Werbung für sein Unternehmen. Der Architekt Martin Hammitzsch entwarf nun ein Gebäude, das an eine Moschee erinnerte und der Fabrik den Spitznamen Tabakmoschee einbrachte. Dieser Neubau stieß im vom Barock geprägten Dresden auf heftige Ablehnung. Trotzdem erreichte der Unternehmer sein Ziel: Das Gebäude, und damit sein Unternehmen, waren in aller Munde.

Übernahme, Krieg und Wende

Bis 1924 führte Hugo Zietz das Unternehmen, bevor er es an Reemtsma, die 1910 als Tochter der Imperial Tobacco Group gegründet wurde, verkaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es stark beschädigt, ab 1953 hatte hier der Volkseigene Betrieb Tabakkontor seinen Sitz, der die ostdeutschen Zigarettenfabriken mit Tabak versorgte. 1996 wurde die Tabakmoschee als außergewöhnliches Baudenkmal saniert, anschließend zogen hier verschiedene Büros ein. Seit dieser Restaurierung zeigt sich die Kuppel der Moschee auch wieder in zahlreichen Farben. Die Räumlichkeiten unter der Kuppel werden nun regelmäßig für Veranstaltungen genutzt, viel besucht sind vor allem die Lesungen von Märchen.

Webadresse: www.yenidze.eu


[ © Das Copyright liegt bei www.dresden-informationen.de | Dresden - Informationen und Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Sehenswertem in Dresden]

nach oben | Home | Sitemap | Impressum & Kontakt
©: www.dresden-informationen.de