Haben die Straßenmusiker in Dresden ausgespielt?

Sein südländisches Flair verdankt die sächsische Landeshauptstadt nicht zuletzt den zahlreichen Straßenmusikanten und Straßenkünstlern. Doch in der Vergangenheit ist es nach Meinung der Stadtverwaltung zu einem Wildwuchs gekommen, wie die zahlreichen Beschwerden belegten. Deshalb hatte die Stadtverwaltung eine Regelung ausgearbeitet. Nachdem es in der Diskussion mit dem Kulturausschuss und den Betroffenen im Juni zu heftigen Diskussionen gekommen war, sollte der ursprüngliche Entwurf noch einmal überarbeitet werden und erst ab 2015 greifen.

Doch nun hat die Stadtverwaltung Anfang Juli mitgeteilt, dass die Regeln bereits im August umgesetzt werden sollen. Die Verwaltung ist der Meinung, dass ein weiteres Abwarten nicht gerechtfertigt sei. Diese Vorgehensweise wurde wiederum von der Opposition im Stadtrat, vor allem von den Grünen und den Piraten, heftig kritisiert. Norbert Engemaier, Stadtrat der Piraten, sagte dazu: "Wir brauchen in der Stadt mehr geeignete Flächen für Kunst und Kultur - ja auch für Kleinkünstler - nicht weniger", weshalb man die Regelung, die auch Straßenmaler und Straßenkünstler generell betrifft, wieder kippen will.

Das sind die neuen Regeln

Wer künftig auf Dresdens Straßen musizieren will, benötigt eine Genehmigung des Straßen- und Tiefbauamtes, die den Musiker fünf Euro kostet. Grundsätzlich erlaubt ist Straßenmusik außerdem nur noch an sieben Standorten. Jeder Musiker kann lediglich zwei Genehmigungen pro Woche beantragen und muss nach einer halben Stunde seinen Standort wechseln. Auch nicht mehr alle Instrumente sind künftig erlaubt.

Darum ist eine Regulierung notwendig

Weil es anders als in anderen Großstädten - etwa in München - keine einschränkenden Regelungen für Straßenmusiker in Dresden gibt, seien Straßenmusiker regelrecht in Dresden eingewandert. Das habe dazu geführt, dass an besonders frequentierten Stellen teilweise in einem Abstand von nur 50 Metern andere Künstler spielen. Deshalb hätten sich bereits zahlreiche Anwohner und Händler beschwert.

Über die Art, welche Regeln eingeführt werden, wurde lange und heftig diskutiert. Der aktuelle Entwurf jedenfalls wird von allen Fraktionen im Stadtrat kritisiert. Unter anderem sei die Auswahl der Instrumente willkürlich, im Infoblatt zum Entwurf ist nämlich lediglich von "besonders lärmintensiven Instrumenten" die Rede. Auch eine Ausweitung der erlaubten Flächen wurde angemahnt.

Juli 2014



Weitere Tipps und News zu Dresden bis 12.2014, ab 01.2015: Tipps, Events und News zu Dresden



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