Die Karpfensaison wurde im Zwingerteich eröffnet

Eigentlich feiern Sachsens Teichwirte die Eröffnung der Karpfensaison standesgemäß in einem der zahlreichen Betriebe auf dem Land. Erstmals wurde 2014 die Saison im Herzen von Dresden, nämlich am Teich des Zwingers eröffnet. Sachsen gilt neben Bayern als die wichtigste Hochburg für den beliebten Speisefisch. Insgesamt wird auf einer Teichfläche von 8.400 Hektar Karpfen produziert. Der größte Teil der sächsischen Karpfen wird in den Landkreisen Bautzen und Görlitz produziert.

Obwohl der relativ schneearme Winter den Teichwirten einige Probleme bescherte, erwartet der Landesfischereiverband in diesem Jahr mit einer Karpfenproduktion von etwa 2.200 Tonnen Speisefisch. Das wäre gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 300 Tonnen.

Der Karpfen als Speisefisch

Traditionell wird der Karpfen im deutsch-österreichischen Kulturraum zwischen September und April verzehrt. Als besondere Hochburgen gelten Franken, die Lausitz, das österreichische Waldviertel und in Tschechien, wo der Karpfen in besonders reichhaltigen Variationen serviert wird. Besonders beliebt ist der Speisefisch zu Weihnachten und an Silvester. Meist wird der Karpfen als Lebendfisch verkauft und erst zu Hause geschlachtet.

Allerdings ist der Geschmack des Karpfens nicht jedermanns Sache. Während die einen das nussige Aroma schätzen, erscheint er manchen Genießern als zu fad. Vor allem der schlammig-erdige Geschmack, den das Fleisch oft hat, ist bei Köchen und Genießern berüchtigt. Dieser entsteht, wenn die Fische bestimmte Algenarten fressen, die bei Überdüngung der Teiche auf dem Grund der Teiche besonders gut sprießen. Um das zu vermeiden, werden die Karpfen häufig zwei Wochen lang ohne Zufütterung in Becken mit Frischwasser gehalten. Generell hängt der Geschmack eines Karpfens sehr stark von den Haltungsbedingungen und der Futtermittel ab. Üblicherweise werden neben Pellets auch Soja, Mais oder verschiedene Getreidesorten an die Karpfen verfüttert. Seit einiger Zeit erfreut sich auch das Karpfenangeln wachsender Beliebtheit. Sportangler schätzen diesen Fisch, weil er als starker Kämpfer gilt.

September 2014



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