"Ein Exempel" im Kleinen Haus

Nach der Premiere am 14. Juni gibt es das Stück "Ein Exempel" bis zum 12. Juli noch weitere viermal im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden zu sehen. Bei diesem Stück stellen die Autoren Lutz Hübner und Sarah Nemitz Mutmaßungen über die sächsische Demokratie an.

Die Handlung des Stücks

A. führt eigentlich ein ganz normales Leben mit Familie, als sich eines Abends seine Welt komplett ändert: A. hat freiwillig den Dienst an der Kasse eines linksalternativen Veranstaltungszentrums übernommen, als eine Weltmusikband ein Konzert gibt. Plötzlich marschiert eine Gruppe von Neonazis vor dem Eingang auf und provoziert die Anwesenden. A. ist von der Richtigkeit seines Tuns überzeugt, als er sich den Störenfrieden entgegen stellt. Nun eskaliert die Situation: Nachdem zunächst gegenseitige Beleidigungen ausgestoßen werden, kommt es im weiteren Verlauf zu Handgreiflichkeiten.

Daraufhin muss sich A auf einem Polizeirevier verantworten. Der Vorwurf lautet vorsätzliche Gewaltausübung. Kurz nach der Vernehmung erhält er eine Vorladung. Und nun beginnt das große Rätselraten: Während im Vordergrund die Frage steht, was genau an diesem Abend geschehen ist, wird unterschwellig die Frage aufgeworfen, ob Polizei und Justiz den Feind nicht rechts, sondern links sehen. Beleuchtet wird in diesem Stück außerdem, wie sich die Tatsache, dass A im Mittelpunkt eines Prozesses steht, auf dessen Privatleben auswirkt.

Diskussionen zum Stück

Nach der Premiere organisiert das Staatsschauspiel im Umfeld des Stückes regelmäßig Podiumsdiskussionen. In diesem Zusammenhang diskutieren Vertreter aus Justiz und Politik über Formen des Extremismus und mit welchen Strategien politisch motivierten Straftaten begegnet werden soll.

Der Autor

Der Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Lutz Hübner gilt als einer der meistgespielten Dramatiker der Gegenwart. Der gebürtige Heilbronner arbeitete nach seiner Schauspielausbildung zunächst als Schauspieler in Saarbrücken und Karlsruhe tätig, bevor er sich 1996 entschied, künftig eine Laufbahn als freischaffender Regisseur und Schriftsteller einzuschlagen. In seinen ersten Stücken wandte er sich eher an ein junges Publikum, zunehmend greift er jedoch aktuelle Themen auf. Lediglich Goethe und Shakespeare werden auf deutschen Bühnen öfter aufgeführt, so brachten es die Stücke von Lutz Hübner in der Spielzeit 2001/02 auf insgesamt 761 Aufführungen.

Juni 2014



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