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Nicht nur die Bürger Dresdens fragen sich bisweilen, wo sich heute die Denkmäler aus der realsozialistischen Zeit befinden. Diese Frage lässt sich allerdings ganz einfach beantworten: Sie befinden sich in der ehemaligen Zionskirche, dem Lapidarium der sächsischen Landeshauptstadt.
Als Lapidarium wird eine Sammlung von steinernen Kunstwerken bezeichnet, welche oft am Ort der Ausgrabung ausgestellt werden. Entstanden ist das Lapidarium in Dresden als Folge des Zweiten Weltkrieges. Denn bis Anfang der 1950er Jahre konnten Bruchstücke der zerstörten Innenstadt geborgen werden, die an verschiedenen Orten gelagert wurden. Als 1985 das Residenzschloss wieder aufgebaut wurde, stellte sich die Frage, wo die Bruchstücke aufbewahrt werden sollte. Als dauerhafter Ausstellungsort kam die Ruine der Zionskirche rasch ins Gespräch.
Nachdem das Gebäude der Zionskirche soweit instand gesetzt war, dass die Fundstücke dauerhaft darin untergebracht werden konnten, wurde das Lapidarium erstmals 2005 für die Interessenten geöffnet. Dies geschah anlässlich des Tages des offenen Denkmals, der unter dem Motto „Krieg und Frieden“ stand.
Als die Zionskirche 1912 fertiggestellt wurde, galt sie als modernster Kirchenbau in ganz Deutschland. Den Anstoß für den Kirchenbau in der Dresdner Südstadt hatte Johann Hampel gegeben. In seinem Testament hatte der Maschinenbaufabrikant der Stadt Dresden sein Vermögen vermacht, jedoch mit der Auflage, dass binnen fünf Jahren mit de Bau einer evangelischen Kirche begonnen werden müsse. Des Weiteren wollte er zusammen mit seiner Frau in der Kirche bestattet werden. Damit die gesetzte Frist eingehalten werden konnte, wurde im November 1901 an der Nürnberger Straße zunächst ein Grundstein gelegt und ein provisorischer Holzbau errichtet. Die eigentlichen Bauarbeiten an der Zionskirche starteten schließlich im Juli 1908.
Landeshauptstadt Dresden
Amt für Kultur und Denkmalschutz
Lapidarium
Postfach 12 00 20
01001 Dresden
Anmeldung für kostenlose Besichtigungen: lapidarium-dresden(add)web.de
November 2018
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