Schloss Übigau: aus einem barocken Lustschloss wird ein industrielles Zentrum

Der Reichsgraf Jacob Heinrich von Flemming hatte den Bau des barocken Schlosses Übigau, welches von 1724 bis 1726 im gleichnamigen Stadtteil errichtet wurde, in Auftrag gegeben, jedoch erwarb Kurfürst August der Starke das Anwesen bereits vor der Fertigstellung. Während des 19. Jahrhunderts hatte das Schloss Übigau verschiedenen Firmen als Verwaltungssitz gedient.

Die Lage des Schlosses Übigau

Erbaut wurde das Schloss Übigau nordwestlich der Dresdner Kernstadt unmittelbar am Ufer der Elbe. Vom rechten Elbufer aus führt eine Freitreppe direkt in den Schlossgarten. Auf dem etwa 8.200 Quadratmeter großen Areal genießen die Besucher den Ausblick über die Elbwiesen, den Alberthafen sowie das Ostragehege.

Die Geschichte von Schloss Übigau

Kurfürst August der Starke hielt sich persönlich zwar selten in Schloss Übigau auf, veranstaltete aber zahlreiche prunkvolle Feste in den Gärten. Beispielsweise feierte Kaiserin Elisabeth hier am 28. August 1727 ihren 36. Geburtstag. Ein weiterer prominenter Gast aus der Welt des Hochadels war der preußische König Friedrich Wilhelm I., der 1728 hier weilte.

In den folgenden Jahrzehnten wechselte Schloss Übigau mehrfach den Besitzer, jedoch verlor der Adel bereits in den 1770er Jahren das Interesse an der Anlage. Nachdem Schloss Übigau über einen längeren Zeitraum hinweg leer stand, verwahrloste es zusehends. Schließlich wurde es 1831 durch das sächsische Königshaus versteigert, sodass Paul Siemen, der Dresdner Ratszimmermeister in den Besitz von Schloss Übigau gelangte.

Dieser ließ Schloss Übigau renovieren, sodass es bereits fünf Jahre später vom Actien-Maschinenbau-Verein Übigau erworben werden konnte. Dieses Unternehmen richtete hier seine Verwaltung ein, sodass Schloss Übigau während des 19. Jahrhunderts zu einem wichtigen Zentrum der Dampfkessel- und Dampfmaschinenproduktion in Deutschland wurde. In den folgenden Jahren hatten diverse Unternehmen im Schloss Übigau ihren Verwaltungssitz.

Nach dem Mauerfall stand das Anwesen zunächst einige Jahre leer. Geplant war zunächst eine Nutzung für den kulturellen Bereich, was letztlich aber Scheiterte. Ein neues Konzept wurde von Studenten an der Hochschule für Technik und Wirtschaft erarbeitet, jedoch wurde dieses bislang nicht verwirklicht.

November 2017



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