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Seit 1898 können Dresdner und ihre Gäste die faszinierende Landschaft der Sächsischen Schweiz mit der Kirnitzschtalbahn entdecken. Gebaut wurde sie ausschließlich zum Zweck, Ausflugsgäste von Bad Schandau aus durch das Tal der Kirnitzsch bis zum Lichtenhainer Wasserfall zu befördern, der schon 1830 umgestaltet wurde, um seine Attraktivität für Ausflugsgäste zu steigern. Betrieben wird die heute 7,9 Kilometer lange Strecke von der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz mbH.
Von Anfang an startete die Kirnitzschtalbahn am Stadtpark in Bad Schandau. Die Streckenführung ist eingleisig und führt an sieben weiteren Haltestellen vorbei zum Wasserfall, der sich südlich des Sebnitzer Ortsteiles Lichtenhain befindet.
Weil man den Fremdenverkehr fördern wollte, überlegten die Verantwortlichen schon um 1870, eine Pferdebahn durch das Tal der Kirnitzsch zu errichten. Diese Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. Erst 1893 wurden die Bahnpläne erneut forciert. Nun bevorzugten die Verantwortlichen jedoch eine motorgetriebene Straßenbahn. Noch im selben Jahr wurde der geplante Streckenverlauf von der Regierung genehmigt, im März 1894 folgte die Zustimmung des Schandauer Stadtrates. Allerdings waren sich Stadt und Landesregierung uneinig darüber, wie die Bahn betrieben werden sollte. Diese Entscheidung wurde allerdings verschoben, weil zunächst einmal die Gleise verlegt wurden. Der ursprünglich geplante und genehmigte Verlauf bis nach Rainwiese und Herrnskretschen in Tschechien wurde allerdings aus Kostengründen nicht verwirklicht.
Die ersten Züge fuhren am 27. Mai 1898 von Schandau aus zum Lichtenhainer Wasserfall und in den folgenden Monaten sollte sich die Ausflugsbahn mit rund 80.000 Fahrgästen im ersten Jahr als voller Erfolg erweisen. In der Anfangszeit kam es jedoch zu zahlreichen Problemen, weil die Wagen regelmäßig entgleisten und des öfteren Schäden an den Stromabnehmern und den Motoren auftragen. Nach einem verheerenden Brand im Juli 1927 gab es erstmals Pläne, die Bahn stillzulegen. Etwa zehn Jahre später wurden Stimmen laut, welche die Kirnitzschtalbahn durch Busse ersetzen wollten, was durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aber verhindert wurde.
Nachdem bereits im Juni 1945 der Betrieb wieder aufgenommen wurde, verkürzte man die Strecke um etwa 350 Meter auf die heutige Länge. Ein Grund lag darin, dass wegen des insgesamt höheren Verkehrsaufkommens die innerstädtische Strecke in Bad Schandau aufgegeben werden musste. Weil es auch in der Nachkriegszeit immer wieder zu Entgleisungen von Zügen kam, wurde die Kirnitzschtalbahn schließlich von 1986 bis 1990 umfassend erneuert.
Heute gilt die Kirnitzschtalbahn als kleinste Straßenbahn Sachsens und wird ganzjährig betrieben. Allerdings führt parallel zur Kirnitzschtalbahn heute auch eine Buslinie durch das Tal.
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