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Dass der berühmte Schriftsteller Erich Kästner eigentlich ein gebürtiger Dresdner ist, dürfte den meisten Fans des erfolgreichen Schriftstellers unbekannt sein. Denn seine Geburtsstadt hat der Autor von Kinderbuch-Klassikern wie "Emil und die Detektive", "Das fliegende Klassenzimmer" oder "Das doppelte Lottchen bereits im Alter von 20 Jahren verlassen. Die letzten drei Lebensjahrzehnte hat Erich Kästner in München gelebt, sodass man ihn oft sogar für einen Bayern statt einen Sachsen hält. Eher unbekannt ist auch das breit gefächerte Talent Erich Kästners, der auch Drehbücher sowie kabarettistische Texte verfasst hat.
Erich Kästner, geboren am 23. Februar, wuchs in Dresdens äußerer Neustadt in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war als Sattlermeister in einer Kofferfabrik tätig, während seine Mutter das Haushaltseinkommen als Dienstmädchen und später als Friseurin aufbesserte. Erich Kästner hatte zu seiner Mutter ein besonders inniges Verhältnis, was auch später in einigen Werken durchschimmert.
Seine Kindheit und die Ausbildung zum Volksschullehrer, die er 1913 in Dresden begann aber kurz vor dem Abschluss abbrach, beschrieb er in den Werken "Als ich ein Kleiner Junge war" und "Das fliegende Klassenzimmer". Als entscheidendstes Erlebnis betrachtete Erich Kästner den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, zu dem er 1917 einberufen wurde. Die brutale Ausbildung sollte ihn Zeit seines Lebens prägen, da Kästner zum bekennenden Antimilitaristen wurde. Erst nach Kriegsende konnte Kästner das Abitur nachholen.
Seine Geburtsstadt verließ Erich Kästner im Herbst 1919 in Richtung Leipzig, um dort, Geschichte, Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft zu studieren. Obwohl er während des Studiums mehrere Nebenjobs machen musste, promovierte Erich Kästner 1925 mit einer Arbeit zum Thema "Friedrich der Große und die deutsche Literatur". Unter anderem hatte er als Theaterkritiker und Journalist für die Neue Leipziger Zeitung gearbeitet, wurde jedoch bald zu kritisch für das Blatt. Nach der Kündigung schrieb er unter einem Pseudonym weiter.
1927 zog Erich Kästner nach Berlin und schaffte es in den kommenden sechs Jahren, einer der wichtigsten Intellektuellen Berlins zu werden. Er schrieb als freier Journalist für diverse Tageszeitungen und publizierte darüber hinaus zahlreiche Glossen, Gedichte und Reportagen. Auch seine schriftstellerische Karriere nahm in Berlin ihren Anfang. Bis 1933 veröffentlichte Erich Kästner unter anderem vier Gedichtbände und wurde mit seiner Gebrauchslyrik zum wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit, als deren Markenzeichen eine kühle und distanzierte Betrachtung der Handlung gilt. Sein erstes Kinderbuch, "Emil und die Detektive", veröffentlichte Erich Kästner 1929. Wie bei "Pünktchen und Anton" und "Das fliegende Klassenzimmer" siedelte er die Handlung in der Gegenwart an. Illustriert wurden die Bücher von Walter Trier, was maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen hat.
Ab 1931 arbeitete Erich Kästner zudem als Drehbuchautor für die Babelsberger Filmstudios. Die Schreibtechnik des Drehbuchschreibens adaptierte Kästner später auch für einige Prosawerke wie "Fabian - die Geschichte eines Moralisten".
Obwohl Erich Kästner während der nationalsozialistischen Herrschaft Repressalien ausgesetzt war und aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen wurde, verließ er Deutschland nicht. Das Publikationsverbot, mit dem er 1933 belegt wurde, belegt wurde, umging er durch die Veröffentlichung unter Pseudonym. Beispielsweise stammt das Drehbuch des UFA-Films "Münchhausen" aus Kästners Feder.
Erst kurz vor Kriegsende verließ Kästner Berlin und schloss sich einem Filmteam an, das angeblich in Tirol drehen wollte und dort das Ende des Zweiten Weltkrieges abwartete. Da seine Wohnung in Charlottenburg bereits 1944 zerstört worden war, zog Erich Kästner 1945 schließlich nach München.
In München arbeitete Erich Kästner als Journalist und schrieb kabarettistische Stücke für verschiedene Einrichtungen und Medien. Nachdem er anfänglich an die früheren Erfolge anknüpfen konnte, resignierte Erich Kästner jedoch an den realpolitischen Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland. Aus dem literarischen Betrieb, an den er keinen Anschluss mehr fand, zog sich Erich Kästner ab 1965 schließlich komplett zurück. Anschließend lebte er drei Jahre lang in Berlin, bevor er in die bayerische Wahlheimat zurückkehrte und am 29. Juli 1974 an Speiseröhrenkrebs verstarb.
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