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Der Komponist, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent Richard Wagner gilt als herausragender Erneuerer der europäischen Musik des 19. Jahrhunderts. Er gilt als erster Komponist, der die Oper mit einer dramatischen Handlung und von ihm geschriebenen Regieanweisungen als Gesamtkunstwerk gestaltete und begründete die Tradition der Festspiele in dem von ihm persönlich geplanten Festspielhaus in Bayreuth. Die Neuerungen, die er in der Harmonik eingeführt hatte, wirken bis in die Moderne fort. Der gebürtige Leipziger hatte große Teile seiner Kindheit in Dresden verbracht und zählt zu den berühmtesten Kapellmeistern, die je am Hoftheater gewirkt haben.
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 als neuntes Kind von Carl Friedrich und Johanna Rosine Wagner geboren. Richards leiblicher Vater verstarb ein halbes Jahr nach der Geburt des Sohnes, woraufhin dessen Mutter am 28. August 1814 den Dichter, Schauspieler und Maler Ludwig Geyer heiratete. Nun zog die Familie nach Dresden um. Nachdem auch der Stiefvater am 30. September 1821 verstarb, wurden die Kinder von verschiedenen Verwandten in Pflege genommen. Richard Wagners weiterer Werdegang dürfte massiv von seinem Onkel Adolph Wagner beeinflusst worden sein, wo er Gelegenheit hatte, Shakespeare und romantische Autoren zu lesen.
Erstmals besuchte Richard Wagner im Alter von 16 Jahren eine Oper, als in Leipzig "Fidelio" aufgeführt wurde. Nun stand für Richard Wagner fest, dass er Musiker werden wollte. Das entsprechende Studium begann er 1831 an der Leipziger Universität. Darüber hinaus nahm Wagner Kompositionsunterricht beim damaligen Thomaskantor, Christian Theodor Weinling. Schon jetzt wurden die ersten Stücke Wagners aufgeführt, etwa die C-Dur-Symphonie, welche 1832 im Prager Konservatorium uraufgeführt wurde.
1833 wurde Richard Wagner musikalischer Leiter der Sommersaison an den Theatern in Bad Lauchstädt und Magdeburg. Dort lernte er Minna Planer kennen, die er am 24. November 1835 heiratete. Nachdem er in den folgenden Jahren an zahlreichen Werken gearbeitet und an Häusern in ganz Europa engagiert war, sollte 1842 seine Oper "Rienzi" in Dresden aufgeführt werden.
Während des Sommers 1836 lebte Richard Wagner in Teplitz-Schönau, wo er auch am ersten Entwurf für den Thannhäuser arbeitete. Die erste Aufführung des "Rienzi" fand am 20. Oktober statt, wurde ein grandioser Erfolg und bedeutete den künstlerischen Durchbruch Richard Wagners.
Zum Kapellmeister an der Dresdner Hofoper wurde Richard Wagner 1843 ernannt, wo auch "Der fliegende Holländer" uraufgeführt wurde. Kurzzeitig leitete er parallel zu dieser Aufgabe die Dresdner Liedertafel, mit der er unter anderem "Das Liebesmahl der Apostel", ein monumentales Chorwerk in der Frauenkirche aufführte.
In den folgenden Jahren entstanden weitere Opern wobei Wagner zunehmend von der Gral-Sage und dem Nibelungen-Mythos inspiriert wurde. Zugleich engagierte er sich für eine Theaterreform und entwickelte eigene Vorstellungen davon, welchen Stellenwert Kunst in der Gesellschaft einnehmen sollte.
Mit revolutionärem Gedankengut war Richard Wagner schon während seiner Ausbildung in Berührung gekommen. Er engagierte sich jedoch nicht oder nur kurzzeitig in entsprechenden Vereinigungen. Erst am Dresdner Maiaufstand beteiligte er sich aktiv. Das führte dazu, dass er aus Dresden fliehen musste, weil er polizeilich gesucht wurde. Er floh mit einem gefälschten Pass nach Zürich und blieb dort bis 1858 im Exil. Die Schweiz verließ Richard Wagner nach der Trennung von seiner Frau und reiste zunächst nach Venedig und später durch ganz Europa.
Die Bande nach Bayern wurden durch König Ludwig II., einem großen Bewunderer des Komponisten, geknüpft. Deshalb wählte Richard Wagner 1871 auch Bayreuth als Festspielort für sein Hauptwerk "Ring der Nibelungen". Der Grundstein für das eigens geplante Festspielhaus wurde am 22. Mai 1872 gelegt. Es sollte noch bis zum 13. August 1876 dauern, bis die ersten Bayreuther Festspiele stattfinden konnten. In den folgenden Jahren reiste Wagner, der inzwischen Cosima Wagner geheiratet hatte, mehrfach nach Italien, weil das milde Klima der angegriffenen Gesundheit des Komponisten zuträglich war. Während einer dieser Reisen verstarb Richard Wagner am 13. Februar 1833 in Venedig.
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